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Hauptbahnhof
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Der Straßburger Hauptbahnhof – ein strategisches Bauwerk für das deutsche Kaiserreich
2007 wurde der historische Straßburger Hauptbahnhof mit einer voluminösen Glaskuppel überdacht und vollständig modernisiert.
Der Straßburger Hauptbahnhof war 1883 eins der ersten öffentlichen Gebäude der preußischen Behörden des Reichslandes. Der Bahnhof im Stil der Neorenaissance stammte aus der Feder des Berliner Architekten Johann Eduard Jacobsthal und wurde auf dem Gelände der früheren Vauban-Befestigungen errichtet.
Gemäß der damals herrschenden Ideologie verherrlichten die Bilder und Dekorationen im Bahnhofsinneren das Reichsland Elsass-Lothringen, wobei eine Verbindung zwischen dem alten Reich der Hohenstaufen und der neuen Macht von Kaiser Wilhelm I. von Hohenzollern hergestellt wurde. Diese Absicht wurde besonders an zwei großen Fresken in der Eingangshalle deutlich, wo Friedrich Barbarossa bei seinem Besuch in Haguenau 1164 Kaiser Wilhelm I. bei dessen Besuch in Straßburg 1877 gegenübersitzt. Dieses Dekor wurde beseitigt, als Straßburg wieder Frankreich angegliedert wurde. Nur die beiden Statuen des Handels und der Landwirtschaft und die allegorischen Flachreliefs von Elsass und Lothringen des Berliners Otto Geyer sind noch erhalten. Neben dem unveränderten Bahnhofsgebäude bestehen auch noch die reich dekorierten kaiserliche Gemächer, die direkt auf den Bahnsteig führen, sowie die neugotische Überdachung, die über den Bahnsteigen zum Schutz der Fahrgäste angebracht wurde.
Der TGV in Straßburg – Anbindung an die Welt
Tiefgreifende Umbaumaßnahmen sowie die Schaffung einer multimodalen Anbindung (Zug-Tram-Bus-Fahrrad) haben den Straßburger Hauptbahnhof auf die Ankunft des Hochgeschwindigkeitszugs TGV im Jahr 2007 vorbereitet. Unter der Glaskuppel, die den Empfangsbereich überzieht, entstanden Wartesäle und andere Annehmlichkeiten, die für den Betrieb eines modernen Bahnhofs unerlässlich sind (Architekt: J.M. Dutilleul).