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Petite France
Petite France
Das malerischste Viertel Straßburgs
Die Petite France ist eins der am besten erhaltenen Viertel Straßburgs. Seine Brücken, seine Fachwerkhäuser mit den offenen Galerien und sein Geflecht an Gassen machen es zu einem der meistbesuchen Stadtviertel.
Zu Beginn des 12. Jahrhunderts wuchs Straßburg in den Süden bis auf das Ill-Delta hinaus. An den vier parallel verlaufenden Ill-Armen, die in dieser Zeit kanalisiert wurden, entwickelte sich das Viertel der Gerber und Müller. Es unterscheidet sich grundlegend von den bürgerlichen Vierteln rings um das Münster. Fachwerkhäuser mit schmucken Holzgalerien ragen in der Petite France aus einer Vielzahl an verschachtelten Gassen.
Schon im Mittelalter hat das Netz an Kanälen die Niederlassung von Handwerksbetrieben und Mühlen begünstigt. Besonders beliebt war das Viertel bei Gerbern, die hier, fern von den Bürgerhäusern, ungestört ihre übelriechende Tätigkeit ausüben konnten. Im 15. Jahrhundert befanden sich in der Petite France drei Kornmühlen und andere kleine Betriebe.
Das Vauban-Wehr und die Ponts Couverts - militärische Bauwerke
Um das Viertel nach außen zu verteidigen, wurden vier wuchtige Türme errichtet und durch Brücken über die Ill miteinander verbunden. Die Brücken waren mit Holzdächern überbaut, um die Soldaten vor Kälte und Regen zu schützen. 1686 hielt Vauban, Festungsbaumeister von Ludwig XIV., dieses Verteidigungssystem für veraltet und ließ das nach ihm benannte Wehr bauen, das jeglichen Angriff über das Wasser verhindern sollte.
Das Vauban-Wehr wurde 1865 um eine Etage erhöht, die seit 1966 als Panoramaterrasse genutzt wird. Von der Terrasse hat man einen unvergleichlichen Blick über das Viertel. Obwohl die Holzdächer schon im 18. Jahrhundert abgenommen wurden, heißen die Brücken bis heute „Ponts Couverts“, also „überdachte Brücken“.