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Universität und Palais universitaire

Mittelpunkt der neuen Straßburger Universität 1871

Aufgabe der neuen, 1872 errichteten Universität war es nicht nur, an die erste Straßburger Universität von 1567 anzuknüpfen, sondern auch, die in das Deutsche Reich neu eingegliederten Provinzen zu germanisieren.

Nach der Eroberung von Elsass-Lothringen war eine kaiserliche Universität eine der Prioritäten der deutschen Regierung; diese sollte an die prestigereichen Institutionen der Stadt seit der Renaissance anknüpfen und gleichzeitig das Ansehen des Reichs in den eroberten Territorien aufwerten. Der Architekt der Universität, Hermann Eggert, entwarf den Plan für den neuen Campus im Jahr 1876. Als Gallionsfigur sollte das Kollegiengebäude genau gegenüber dem Kaiserpalast liegen: Beide Gebäude lagen am jeweils entgegengesetzten Ende der Kaiser-Wilhelm-Straße und bildeten eine wahre Via triumphalis. Diese Positionierung von Wissen und Macht auf ein- und derselben Achse unterstreicht die Bedeutung, die den geistigen Werten zugestanden wurde.

. Auf der Rückseite dieser monumentalen, den Geisteswissenschaften und den Bildenden Künsten gewidmeten Propyläen entfaltet sich das nüchternere Ensemble der wissenschaftlichen Institute. Dazwischen befindet sich der botanische Garten mit dem Observatorium am anderen Ende des Campus.

Ein Gebäude im Neorenaissance-Stil, Symbol des Wissens und der Macht

Der Bau des Universitätspalasts wurde schließlich Otto Warth anvertraut, der ein majestätisches Gebäude nach den schönsten Vorbildern der Renaissance entwarf. Die Hauptfassade zählt nicht weniger als 33 Joche mit drei Avant-corps. Die in Stein gehauene Athena, umgeben von Allegorien der Geistes- und Naturwissenschaften dominiert den zentralen Vorbau, aus dessen Nischen jedoch nach 1918 die Statuen der Argentina und Germania entfernt wurden. 36 Statuen entlang der Fassade huldigen den führenden Persönlichkeiten der Natur- und Geisteswissenschaften von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert.

Im Inneren wurden die antiken Anklänge durch die grotesken Malereien im Erdgeschoss akzentuiert. Im Obergeschoss des hinteren Flügels sollte die rote Farbgebung im pompejanischen Stil die Sammlung an Gipsabgüssen antiker Statuen des Hellenisten Adolf Michaelis in Szene setzen.

Auf dem Platz erinnert eine Statue von Johann Wolfgang von Goethe (von Ernest Waegener, 1904) an den Dichter, der in Straßburg Jura studierte.

  • Straßenbahnlinie C, E oder F - Haltestelle Gallia - Haltestelle Université - Haltestelle Observatoire
  • Buslinie 10 oder 30 - Haltestelle Gallia
  • Palais Universitaire
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Adresse

9 place de l'Université
67000 Strasbourg