Botanischer Garten

Mehr als 6000 Pflanzenarten auf 3,5 Hektar im Herzen Straßburgs

In diesem 3,5 Hektar großen Stadtgarten des Botanischen Instituts sind Wissenschaft und Naturraum inmitten der Stadt angenehm miteinander verbunden: Hier kann man mehr als 6000 Pflanzenarten bewundern.

Ein erster botanischer Garten aus dem Jahr 1619 wurde 1870 beseitigt. Die 1884 eingeweihte neue botanische Anlage war Teil der deutschen kaiserlichen Universität. Der Architekt Herrmann Eggert leitete deren Errichtung nach dem wissenschaftlichen Programm von Professor Anton de Bary. An der Stelle des großen, 1963 zerstörten Treibhauses am Rande der Rue Goethe befindet sich heute das botanische Institut, die größte moderne Enklave auf dem deutschen Campus, der sein homogenes Bild beibehalten hat.

Thematische Sammlungen und ein denkmalgeschütztes Treibhaus

Auf seinen 3,5 Hektar birgt der Garten verschiedene thematische Sammlungen. In seinem Westteil, der der Schule der Botanik gewidmet ist, sind die Pflanzen auf didaktische Weise angeordnet; sie entsprechen dem Klassifikationsschema (Taxonomie) der Pflanzenwelt. Der Garten führt auch um das astronomische Observatorium herum und wird in seinem orientalischen Abschnitt zum Arboretum. An der Schnittstelle beider Bereiche hat man sich den Aufschluss des Grundwassers zunutze gemacht, um dort vom Standort begünstigte Wasserpflanzen anzusiedeln.

Zusätzlich zum unbeheizten Gewächshaus und zum tropischen Gewächshaus voller exotischer Pflanzen kann man das Victoriahaus bewundern: Eine Ädikula mit zwölfeckigem Grundriss, die an eine Pagode erinnert und speziell für die Unterbringung der Amazonas-Riesenseerose Victoria amazonica oder Victoria regia errichtet worden war. Das nach seiner Restaurierung im Jahr 1993 in „Serre de Bary“ umgetaufte Treibhaus gilt heute als letztes Relikt metallischer Treibhäuser des vergangenen Jahrhunderts.