Place Broglie

Ein privilegierter Standort im Herzen Straßburgs

Anfang des 13. Jahrhunderts erweiterte Straßburg seine Verteidigungsmauer; der neu geschützte Bereich schloss von da an auch diesen weitläufigen Platz mit ein, der sich rasch zu einem beliebten Ort für Messen und Märkte entwickelte. In der mittelalterlichen Stadt war solch ein Platz ein Luxus, der den reichen Patriziern vorbehalten war: Sie bauten hier folglich ihre ersten Häuser und hatten bei den hier abgehaltenen Turnieren den besten Logenplatz. Einige von diesen Turnieren wurden berühmt, so wie das, das 1418 zu Ehren des Kaisers des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation veranstaltet wurde.

Die Place Broglie, zentraler Platz des Weihnachtsmarkts

Seitdem hat sich der Platz stark verändert. Das Frauenkloster der Klarissen, das den Platz auf einer Seite abschloss, wurde im 16. Jahrhundert in ein Arsenal umgewandelt und schließlich zur Offiziersmesse; deren Fassade mit elf Kanonenlafetten unterstrich ihre militärische Bestimmung. 1740 ließ der Maréchal de Broglie hier Bäume pflanzen und gab der neu entstandenen Promenade seinen Namen. Im 18. Jahrhundert wurden hier schöne Stadtpalais erbaut (insbesondere das Hôtel du Gouverneur militaire und die monumentale Rathausfassade), die den Platz säumen und ihm sein aktuelles Aussehen geben.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Stadttheater, die heutige Rheinoper, vollendet: Der Platz wurde so zu seinem Vorplatz. 1870 zog der Weihnachtsmarkt auf die Place Broglie. 1951 schließlich errichtete man hier das Leclerc-Denkmal im Gedenken an die Befreiung der Stadt am 23. November 1944. Die Place Broglie ist ebenfalls berühmter Marktplatz.