Commanderie Saint-Jean - Nationale Hochschule für Verwaltung (ENA)

Die Commanderie Saint-Jean: Kapelle, Krankenhaus und Gefängnis

Am ursprünglichen Standort befindet sich seit dem Mittelalter eine kleine Kapelle, an die bald direkt nebenan das Kloster der Deutschordensritter angebaut wurde. Im 14. Jahrhundert übernahm der Johanniterorden (Orden vom Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem) die Gebäude, die von nun an den Namen „Commanderie Saint-Jean“ (dt. Johanniter-Kommende) trugen: Getreu seiner Berufung zum Hospitaldienst gründete hier der Orden im Jahr 1520 ein Krankenhaus; die Trompe l’œil-Fassade rund um den Haupteingang stammt aus dieser Epoche. Die Johanniter verließen den Ort im 17. Jahrhundert.

Ein Jahrhundert später wurde das Gebäude in ein Zuchthaus umgewandelt: Das 1744 gegründete Gefängnis bestand bis 1988. Danach erhielt die Kommende einen neuen Verwendungszweck: Seitdem beherbergt sie die Nationale Hochschule für Verwaltung (ENA)

Die ENA in Straßburg seit 1991

Die Entscheidung, die ENA nach Straßburg zu verlegen, wurde 1991 getroffen. Rasch einigte man sich auf die Commanderie Saint-Jean als neuer Ort der Hochschule; die Gebäudesanierung wurde den Architekten Altorffer und Moretti anvertraut. Diese wurde 2003 abgeschlossen und erlaubt es seither, den gesamten Studiengang in Straßburg durchzuführen: Bis dahin waren die Studierenden gezwungen, ihre Ausbildung abwechselnd in Paris und Straßburg wahrzunehmen. Seit 2011 schloss sich diesem Ensemble ein neues Gebäude an. Der vom Architekturbüro Patrick Schweitzer und Partner realisierte Neubau zeichnet sich insbesondere durch eine sehr schöne Pflanzenfassade und eine monumentale Bronzeskulptur vor dem Eingang aus, ein Werk des Künstlers Jivko.