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Détail Entité
Versuchsanlagen der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke A.G.
Ein im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmter Industriestandort
Die von Émile Mathis errichtete Automobilfabrik wurde 1939 beschlagnahmt: Von dort an produzierte und reparierte der Flugzeugbauer Junkers aus Dessau hier Motoren für deutsche Flugzeuge. Heute existieren nur noch die funktionalistischen Versuchsanlagen im Bauhaus-Stil.
. Die von Émile Mathis (dt. Emil Mathis) 1911 entlang der Route de Colmar gegründete Automobilfabrik markiert den Startschuss für die industrielle Entwicklung des Stadtviertels Plaine des Bouchers.
Die Fabrik auf einem vier Hektar großen Gelände entwickelte sich schnell zum drittgrößten französischen Automobilbauer zwischen beiden Weltkriegen. 1939 bis 1945 wurde sie vom deutschen Unternehmen Junkers Flugzeug- und Motorenwerke A.G. aus Dessau beschlagnahmt, einem der wichtigsten Flugzeugbauer Deutschlands, der zu einem bedeutenden Rüstungskonzern für die Luftwaffe wurde.
Versuchsanlagen zum Test und zur Wartung von Flugzeugmotoren
Zweck dieser Tochterfiliale war die Produktion von Motorteilen sowie die Revision gebrauchter Motoren, mit denen Jagdflugzeuge und Bomber gleichermaßen ausgestattet wurden.
Für diese spezifische Aktivität wurden zwei Versuchsanlagen geplant, von denen nur eine 1941 fertiggestellt wurde: Das Werk M mit seiner einzigartigen Silhouette ist geprägt von vier aufeinanderfolgenden viereckigen Türmen, die nach oben hin offen sind. Dieses äußere Erscheinungsbild spiegelt die interne Organisation mit Werkstätten und Dachentlüftern wider, die für die Versuche notwendig waren. Um die Lärmbelästigung einzuschränken, wurden die Innenwände mit einer akustischen Verkleidung aus Ziegelsteinen versehen, die als Schallabsorber fungierten.
Ein Gebäude im Bauhaus-Stil
Die klare Funktionalität des Gebäudes, seine Modularität in Verbindung mit der Verwendung von Ziegelstein als einzigem Material entsprechen den Prinzipien der in Weimar gegründeten und 1926 nach Dessau (Sitz von Junker) umgezogenen Bauhaus-Schule.
1944 wurde der Standort Mathis-Junkers von zwei Bombenangriffen getroffen, die Versuchsanlagen blieben jedoch unversehrt. Die Versuchsanlage steht unter Denkmalschutz und ist heute Sitz einer Tiefbaufirma.
- Straßenbahnlinie A oder E - Haltestelle Lycée Couffignal
- Buslinie 40 - Haltestelle Lefèbvre
Adresse
35 rue du maréchal Lefebvre
67000 Strasbourg