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Industrie- und Handelskammer im „Neubau“
Das älteste Renaissance-Gebäude Straßburgs
Im Mittelalter konzentrierten sich am Sankt Martinsplatz die wichtigsten Orte der Macht der Freien Reichsstadt: die Münzprägeanstalt, das Kanzleigericht und das Rathaus. Um die Räumlichkeiten des letzteren zu vergrößern, errichtete man zwischen 1583 und 1585 das Gebäude, in dem sich heute die Industrie- und Handelskammer des Bas-Rhin befindet; aus dieser Zeit stammt auch der Name „Neue Bau“ oder „Neubau“.
Es ist das älteste Renaissance-Gebäude Straßburgs: Es unterscheidet sich deutlich von den anderen Bauwerken aus der gleichen Zeit, die noch vom gotischen Baustil geprägt sind. Zudem ist es das erste große Gebäude der Stadt, das komplett aus Stein errichtet wurde.
Die Industrie- und Handelskammer, Blickfang an der Place Gutenberg
Die dreistöckige Fassade, das einzige noch erhaltene Element aus dem 16. Jahrhundert, wird von einem steilen Schrägdach, gespickt mit vielen kleinen Dachluken, überragt. Die sehr harmonischen Proportionen sind nach klassizistischer Anordnung eingeteilt, in der sich die antiken Ordnungen überlagern. Das auf die Place Gutenberg (wie der Platz seit 1840 heißt) hinausgehende Portal trägt einen Dreiecksgiebel. Oberhalb der Kapitellen, die die fassadezierenden Säulen schmücken, sind Menschenköpfe zu erkennen; diese symbolisieren die Innungen, die zur Zeit der Freien Reichsstadt die wahren Herren Straßburgs waren.
Während der Französischen Revolution wurde das Gebäude geplündert und niedergebrannt: Nur die Fassade blieb erhalten. Das 1802 originalgetreu wieder aufgebaute Gebäude wurde zum Sitz der Handelskammer. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es erweitert. 2005 schließlich wurden die Fassade und das Gebäudedach vollständig restauriert.
- Straßenbahnlinie A oder D - Haltestelle Langstross-Grand’Rue
- Straßenbahnlinien B, C oder F - Haltestelle Broglie
Adresse
10 place Gutenberg
67000 Strasbourg