Breadcrumb
Détail Entité
Haus Kammerzell - Das ehemalige Haus Braun
Eine der großen Feinschmeckergaststätten Straßburgs
Dieses Gebäude gegenüber des Münsters repräsentiert die bürgerliche Architektur der Renaissance. Das üppige geschnitzte Dekor schöpft sowohl aus weltlichen als auch aus religiösen Quellen und ist verrät viel über die kulturelle Aspiration eines reichen Straßburger Händlers aus dem 16.
Jahrhundert. Das aktuelle Aussehen des Hauses geht auf das Jahr 1589 zurück, als der Käsehändler Martin Braun die oberen Etagen modernisieren ließ, indem eine Auskragung hinzugefügt wurde. Lediglich das steinerne Erdgeschoss aus dem Jahre 1467 wurde belassen. Die Schnitzfassade der drei oberen Fachwerketagen wird von zahlreichen Butzenfenstern durchbrochen, die das Haus bei Einbruch der Dämmerung in eine Laterne verwandeln, das Auge verliert sich in der erstaunlichen Fülle an gemalter und geschnitzter Ornamentik, wo sich Weltliches und Sakrales Seite an Seite befinden.
Reich verzierte Fassaden gegenüber dem Münster
Jede der beiden Fassaden entwickelt ihren eigenen ikonographischen Zyklus, mit einem Akzent auf den drei übereinanderliegenden Eckpfeilern, die die christlichen Tugenden darstellen: Liebe, Hoffnung und Glaube. Auf der Westfassade sind die Neun Helden in drei Dreiergruppen dargestellt, eingeteilt nach ihrer antiken, jüdischen oder christlichen Zugehörigkeit. Der Zyklus wird von 17 Musikern vervollständigt. Die dem Münster zugewandte Giebelwand verweist allein auf das Menschenbild als zentrale Figur des Humanismus. Zehn Männer symbolisieren die zehn Abschnitte des menschlichen Lebens, die fünf Sinne werden durch weibliche Gestalten dargestellt.
Allegorische Fresken von Leo Schnug
Einige Jahrhunderte später wurde die Gestaltung der Innenwände der in ein Restaurant umgewandelten Räumlichkeiten dem elsässischen Maler Leo Schnug anvertraut (1905). Hier realisierte er eines seiner Meisterwerke, indem er den Obsessionen, die sein gequältes Dasein kennzeichneten, freien Lauf ließ: die Angst (am Fischertor), der Alkoholismus (die Tantalusqualen), schließlich der Wahnsinn (das Narrenschiff von Sebastian Brant). Aus Gründen der Ausgewogenheit wechselte der Künstler mit idyllischen Szenen aus dem Dorfleben ab, in denen so einige herzhafte Selbstportraits versteckt sind.
. Innen- und Außendekoration sind auf harmonische Weise miteinander verbunden und sorgen für die große Anziehungskraft einer der großen Straßburger Feinschmeckergaststätten, die von einer einzigartigen Aussicht auf das Münster profitiert.
- Straßenbahnlinie A oder D - Haltestelle Langstross-Grand'Rue
- Straßenbahnlinie B, C oder F - Haltestelle Broglie
Adresse
16 place de la cathédrale
67000 Strasbourg