Cour du Corbeau

Einer der malerischsten Höfe Straßburgs

Der seit 1930 denkmalgeschützte Cour du Corbeau (dt. Hof „Zum Raben“) ist mit seinen Auskragungen (16. und 17. Jahrhundert) und seinen mit Schnitzereien verzierten Fensterrahmen eines der repräsentativsten Gebäudekomplexe im Fachwerkbaustil der Renaissance. Um die ganze Schönheit, den ganzen Charme und vor allem die wunderbare Atmosphäre des Gebäudes zu erfassen, muss man den ziemlich unscheinbaren Eingang von der Straßenseite aus betreten. Auf beiden Seiten eines engen Hofs führen Gebäude zum Corps de logis am Hofende: Auf der einen Seite handelt es sich um Holzgalerien auf zwei Ebenen, auf der anderen Seite um ein Fachwerkgebäude. Eine überdachte Fußgängerbrücke verbindet beide Flügel des Hofes miteinander. Es ist gelungen, die Gebäude im Laufe der Zeit umzugestalten, ohne die Harmonie des Ensembles zu zerstören; dies gelang dank des Baukastenprinzips der Fachwerkbauweise.

Ein Hof, der immer schon ein Gasthaus war

Seit 1528 wurden im Hof Gäste beherbergt: Der Gasthof „Zum Raben“ empfing ehrenwerte Persönlichkeiten wie den schwedischen Feldherrn Gustaf Horn (1632), den Marschall Turenne (1647), König Johann II. Kasimir von Polen (1669), König Friedrich II. von Preußen (inkognito, 1740), den österreichischen Kaiser Joseph II. (1777, ebenfalls inkognito). Als das Hotel 1854 seine Pforten schloss, wurden die Räumlichkeiten von den Brüdern und Glasern Ott gekauft, die hier bis zur Schließung der Glashütte im Jahr 1982 ihre Werkstätten untergebracht hatten. Der leerstehende Gebäudekomplex verfiel immer mehr. Die von der Gemeinde 1981 und 1998 aufgekauften Gebäude wurden 2007 an eine Investorengruppe veräußert. Dank einer beispielhaften Restaurierung fand das Ensemble zu seiner ursprünglichen Bestimmung zurück und ist heute ein Luxushotel.