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Ehemaliger Bischofspalast Rohan

Der Rohan-Palast: Ehemalige Residenz der Fürstbischöfe

Anhand dieser architektonischen Meisterleistung des französischen 18. Jahrhunderts wollte der Fürstbischof Armand-Gaston de Rohan-Soubise sowohl die französische Macht in einer spät zurückeroberten Stadt als auch die triumphale Rückkehr der katholischen Religion in eine Hochburg der Reformation demonstrieren.

Seit der Reformation residierten die katholischen Bischöfe in Saverne. Die Niederlassung der mächtigen Familie Rohan am Straßburger Bischofssitz im Jahr 1704 war die Gelegenheit, das Elsass mit einer wahrhaft fürstbischöflichen Residenz an der Stelle des Fronhofs, dem ehemaligen Wohnsitz der Bischöfe, auszustatten. Diese Initiative ist dem ersten der vier Kardinäle aus dieser Familie zu verdanken: Armand-Gaston de Rohan-Soubise, Landgraf von Unterelsass, Großalmosenier von Frankreich und möglicherweise auch Verwandter König Ludwigs XIV. Die hohe Meinung, die er von sich selber hatte, schlug sich auch in der Pracht seines neuen Gebäudes nieder, das sicherlich zu den bedeutendsten architektonischen Werken des französischen 18. Jahrhunderts zählt.

Die Bauvorlage des 1727 beschlossenen Werks stammt von Robert de Cotte, dem ersten Hofbaumeister, der sich nunmehr auf der Höhe seines Ruhmes befand; realisiert wurde der Bau von 1732 bis 1742 unter der Leitung von Joseph Massol.

Eine architektonische Meisterleistung des französischen 18. Jahrhunderts zwischen Ill und dem Münster Unserer Lieben Frau

Der Plan des ausnahmsweise aus gelbem Sandstein gefertigten Palastes entspricht denjenigen der großen Pariser Stadtpalais; der Garten wurde durch eine Promenade mit einer südländischen Terrasse über der Ill ersetzt. Der prächtige Haupteingang befindet sich im Norden gegenüber dem Münster; hier schreitet man durch ein Eingangstor in Form eines Triumphbogens. Die zahlreichen Skulpturen stammen vornehmlich von Robert Le Lorrain, dem königlichen Bildhauer, der hier die Religion und die Gnade, die Nächstenliebe und die Gerechtigkeit verherrlichte. Im Gegenzug dazu zeugt der Corps de Logis von einer gewissen Strenge. Auf der Illseite sind die 17 Joche mit einem medianen Avant-corps versehen, dessen Säulen einen Ziergiebel mit den Wappen des Kardinals tragen. Die Innenräume sind in Petits appartements (Wohnräume) im nördlichen Erdgeschoss und prunkvolle Grands appartements (Schauräume) auf der gesamten Südseite Richtung Ill aufgeteilt. Die goldfarbenen Stuckdecken des Zimmers des Königs und des Versammlungsraums stellen den Höhepunkt der Rokoko-Kunst in der Region dar.

Ab 1744 empfing der Palast den französischen König Ludwig XV. und wurde anschließend zur Pflichtetappe der ausländischen Prinzessinnen am Vorabend der Hochzeit mit einem französischen Herrscher.

Drei Museen im Rohan-Palast

Das Exil und die anschließende Emigration des vierten und letzten Kardinals Louis-René de Rohan-Guéménée, wegen seiner Verstrickungen in die Halsbandaffäre auch „Kardinal Collier“ genannt, im Jahr 1790 läutete das Ende der bischöflichen Residenz ein. Im Anschluss wurde es zum „Hôtel de Ville“ (Rathaus) umgewandelt und Napoleon I., anschließend Napoleon III. geschenkt. Mit dem Einzug des Museums für Bildende Kunst und dem Archäologischen Museum im Jahr 1889, gefolgt vom Kunstgewerbemuseum im Jahr 1918, hat der Palast eine neue Bestimmung erhalten.

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  • Museum für bildende Kunst
  • Kunstgewerbemuseum
  • Archäologisches Museum
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  • Palais Rohan
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