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Die Mikwe

Entdeckung eines rituellen jüdischen Tauchbades in Straßburg

1984 entdeckte man während der Sanierung eines Häuserblocks in Hausnummer 20 der Rue des Charpentiers unweit des Münsters die Überreste einer Mikwe (rituelles Tauchbad) als letzten Zeugen des regen jüdischen Lebens im mittelalterlichen Straßburg. Die im Elsass seit der Antike präsenten Juden wurden während des Pogroms von 1349 aus Straßburg vertrieben und mussten mitansehen, wie ihre Kultstätten geschlossen oder zerstört wurden.

Von diesem Bad, das der rituellen Reinigung der Frauen und frommer Männer diente, ist ein kleiner, fast quadratischer, circa 9 m2 großer Keller übriggeblieben, mit einem zentralen Becken, das bis zu 500 Liter Grundwasser fassen konnte, dem man heißes Wasser hinzufügte. In die Mauern waren Nischen eingelassen, in die man Kerzen stellen konnte; ein kleiner Raum diente als Umkleide.

Ein Überrest des mittelalterlichen jüdischen Lebens in Straßburg

Im Mittelalter lebte die jüdische Gemeinde in den heutigen Rue des Juifs und Rue des Charpentiers. Dies war jedoch kein Ghetto: Hier lebten auch christliche Bürger, und die Kirche besaß hier mehrere Gebäude. Die Synagoge befand sich auf Höhe der Hausnummer 30 der heutigen Rue des Juifs; im Haus Nummer 17 der gleichen Straße befand sich die Bäckerei. Im Haus Nummer 22 der Rue des Charpentiers fand man die Metzgerei; im Haus Nummer 20 die Mikwe, die vermutlich zwischen 1200 und 1260 erbaut worden war.

Archäologische Ausgrabungen haben weitere Überreste des mittelalterlichen jüdischen Lebens in Straßburg ans Tageslicht gebracht, insbesondere Stelen des ehemaligen Friedhofs (12.-14. Jahrhundert).

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Adresse

20 rue des Charpentiers
67000 Strasbourg