Lycée des Pontonniers

Lycée des Pontonniers, ehemalige Kaserne

Das Gebäude an den Ufern der Ill trägt seinen Namen nach einer ehemaligen Kaserne, in der die Pontoniere untergebracht waren. Diese war berühmt für die Rolle, die diese Genietruppe während der Schlacht an der Beresina während des Rückzugs der napoleonischen Armee aus Russland (26. November 1812) gespielt hatte. Nach dem Sturz Napoleons wurde die Kaserne aufgegeben; erst 1902 wurde beschlossen, an diesem Ort ein neues Gebäude zu errichten, um dort das Lycée für junge Mädchen aus der Stadt unterzubringen, weil die alten Räumlichkeiten zu klein geworden waren.

„Historisierende“ Architektur mit Anklängen an das 15. und 16. Jahrhundert

Das von einem neogotischen Dachreiter überragte Lycée ist durch eine „historisierende“ Architektur gekennzeichnet, die mit dem imposanten Aussehen der offiziellen und universitären Bauten in unmittelbarer Umgebung kontrastiert. Der Architekt Gustave Oberthur hatte nicht gezögert, architektonische Elemente zerstörter Häuser aus der Altstadt zu verwenden: Ein Erker von 1589 aus der Rue des Serruriers, wunderschönes Fachwerk von einem Haus aus der Rue du Parchemin (auf der Innenseite der Eingangstüre kann man sogar eine Darstellung dieses zerstörten Hauses auf emaillierten Kacheln finden), Stücke von Buntglasfenstern und andere Fragmente, die mit modernen Imitationen ergänzt wurden.

Hier war bis 1930 das städtische Lycée/Gymnasium untergebracht, anschließend das staatliche Lycée. 1979 zog eine renommierte internationale Schule in „Les Pontonniers“ ein, das französische und ausländische Schülerinnen und Schüler von der Seconde (dt. 10. Klasse) bis zu den Vorbereitungsklassen für das Studium in Wirtschaft und Handel empfängt.