Cité Ungemach

140 Häuser mit Garten inmitten des Stadtteils Wacken

Die Anfang der 1920-er Jahre von Léon Ungemach auf einem 12 Hektar großen Gelände inmitten des Stadtteils Wacken errichtete Gartenstadt (Cité-Jardin) besteht aus 140 kleinen Häusern mit einem Erdgeschoss und einem Dachgeschoss, die jeweils durch einen 6 Ar großen Garten voneinander getrennt waren. Sie haben alle ein Spitzdach und Dachgaupen und sind zwischen 100 und 165 m2 groß. Zur damaligen Zeit lagen diese Bauten über dem Standard der klassischen Sozialwohnungen, die Mieten waren jedoch niedriger als diejenigen der privat vermieteten Wohnungen.

Léon Ungemach, elsässischer Industrieller und Philanthrop

Léon Ungemach war ein elsässischer Industrieller; als Direktor der elsässischen Konservenfabrik (Société Alsacienne d'Alimentation) kümmerte er sich um das Wohlergehen seiner Angestellten: „La Fondation des jardins Ungemach est destinée à de jeunes ménages en bonne santé, désireux d'avoir des enfants et de les élever dans de bonnes conditions d'hygiène et de moralité. / Die Stiftung der Ungemach-Gärten richtet sich an junge, gesunde Familien mit Kinderwunsch, die diese unter guten hygienischen und moralischen Bedingungen großziehen möchten.“ Es war vorgesehen, dass die hier wohnenden Familien jüngeren Familien Platz machen sollten, sobald ihre Kinder außer Haus waren.
Der Architekturstil der Gartenstadt ist sehr homogen; um die verschiedenen Häusertypen zu entdecken, muss man die Straßen dieses ruhigen Viertels entlang gehen. Sein malerischer, poetisch anmutender Charakter macht aus ihm einen beliebten Spazierort. Wie vom Stifter vorgesehen wurde die Stadt Straßburg im Jahr 1950 neue Besitzerin der Gartenstadt, deren Verwaltung sie einer sozialen Wohnbauverwaltung anvertraut hat.