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Gartenstadt Stockfeld
Die Gartenstadt Stockfeld: ein originelles Architekturprojekt
Aufgrund ihrer architektonischen und landschaftlichen Konzeption, die Regionalismus und Modernität miteinander vereint, ist die Gartenstadt Stockfeld eine der markanten Realisationen der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.
1907 ließ der elsässische Bürgermeister Rudolf Schwander das städtebauliche Projekt des „Großen Straßendurchbruchs“ (Grande Percée) zur Sanierung und Verschönerung des historischen Zentrums Straßburgs verabschieden. Diese Operation führte zum Abriss zahlreicher Gebäude, und es mussten schnell mehr als 460 Familien umgesiedelt werden. Als Antwort auf diese Herausforderung beschloss die Stadt den Bau einer „Garten-Vorstadt“, deren Umsetzung der Wohnbaugenossenschaft anvertraut wurde, die heute noch deren Besitzerin ist.
. Von den 24 beim Wettbewerb eingereichten Vorschlägen wurden von der Gemeinde drei ausgewählt, darunter derjenige von Edouard Schimpf, der zu Ehren des englischen Philanthropen Ebenezer Howard, dem Erfinder des „Gartenstadt“-Konzepts von 1898, den Spitznamen „Howard“ erhielt. Der definitive Entwurf der Gartenstadt wurde 1909 verabschiedet; dieser wurde zum Großteil nach den Plänen von Schimpf umgesetzt, auch wenn dieser die Umsetzung der 1912 abgeschlossenen Bauarbeiten nicht begleitete.
Als Standort wurde ein 12 Hektar großes Gelände an der südöstlichen Peripherie Straßburgs zwischen dem Vorort Neuhof und dem Wald ausgewählt. Eine Straßenbahnlinie sorgte für die Anbindung an die Innenstadt.
Häuserblöcke, -reihen und Privatgärten
Schimpfs Plan entsprach einer geometrischen und rationalen Anordnung mit viereckigen Plätzen, die von kommunalen Einrichtungen gesäumt waren, und mit einem orthogonalen Straßensystem. Die Wahl für eine vereinfachte regionale Architektur in Kombination mit einer kurvenartigen Linienführung, die durch die äußere Begrenzung des Terrains bedingt wurde, führte zu einer gewissen pittoresken Romantik der Gartenstadt. Die Ein- oder Mehrfamilienhäuser sind in Häuserblöcke aufgeteilt, die sich in Linien oder Gruppen um einen großen zentralen Bereich anordnen, der in Privatgärten unterteilt wurde. Diese einst für das Anpflanzen von Gemüse konzipierten Gärten haben sich im Gegensatz zu den Ziergärten an der Straßenseite zu Orten der Geselligkeit entwickelt, in denen sich die Bewohner, die sich mit ihrem Stadtviertel stark verbunden fühlen, treffen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
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Adresse
Place des Colombes
67100 Strasbourg